„Seine Stimme ist es, welche die Menschen in den Bann zieht, und, die unsere Gäste, über mehrere Jahrzehnte hinweg begeisterte.“
Als Günther Höhn in den frühen 60er Jahren aus dem oberfränkischen Hof ins mittelfränkische Ellingen gekommen war, konnte er dem „närrischen Treiben einer kleinen Ellinger Minderheit, deren Häupter in der 5. Jahreszeit mit rot-weißen Mützen bedeckt waren“ im ersten Augenblick nichts abgewinnen. Doch die Liebe zu einem aktiven blonden Gardemädchen ließ seine Skepsis schnell weichen und er trat der KaGe bei. Das blonde Gardemädchen von damals ist nunmehr über 30 Jahren seine Frau und beide Höhns sind seither im Verein aktiv.
Wie wenig Mitspracherecht Günther Höhn damals hatte und vielleicht auch heute noch hat, belegt eindrucksvoll folgendes Zitat aus dem Weißenburger Tagblatt vom 09. Januar 1979: „Präsident Günther Höhn übernahm […] das Szepter und erläuterte die Schwierigkeiten mit dem Prinzenpaar. In trostloser Runde habe Werner Kaufmann erklärt, dass er den Prinzen sofort machen würde – aber die Ehefrau winkte sofort ab. Da hat sich eine andere Ehefrau gefunden und ihre Bereitschaft zur Prinzessin erklärt, ohne mich zu fragen – zufällig ist es meine Frau“.
Günther Höhn warf sein musikalisches Talent von Anfang an in die Waagschale und glossierte als Mitglied des Gesangstrios „Die Rezatspatzen“, zusammen mit Margit Ottmann und Werner Mildner, sowohl zahlreiche Ellinger Geschehnisse als auch eine Vielzahl bundespolitisch brisanter Themen.
In den Jahren 1971 und 1972 übernahm er vorübergehend das Amt des Präsidenten der KaGe, das er nach kurzer Unterbrechung von 1975 bis1989, also insgesamt 17 Jahre lang bekleidete.
Nicht zu Unrecht bezeichnete der Berichterstatter des Weißenburger Tagblatts im Jahre 1980 Günther Höhn als „den Motor des Ellinger Faschings, der mit gekonnter Leichtigkeit durch das Programm führt.“ Ob Gedichte, Proklamationen, Lieder, oder Reden – die Texte trugen unverkennbar für jedermann seine Handschrift und ernteten ob in Ellingen oder auswärts stets großen Beifall.
Mit Vadder Abrahams Lied der Schlümpfe und den singenden Clowns integrierte Günther Höhn erstmalig Kinder in das Programm der KaGe.
Unvergessen sind auch seine Auftritte im Elferratstanz, wo Günther Höhn durch seine „langen, dünnen Steckerlessfüß’“ v.a. bei der Verkörperung von Frauen, „Stichwort Charleston“, den Saal zum Beben brachte. Einmal schaffte er sogar den Sprung in den Schautanz und war somit der erste „Schau-tanzende“ Präsident der KaGe. Als Joel Gray bewies er im dargebotenen Musical „Cabaret“ abermals sein großartiges Talent als Entertainer.
Nach seiner Pensionierung als Präsident im Jahre 1990 kehrte Günther Höhn zu seinen karnevalistischen Wurzeln zurück und war mit dem Gesangstrio „SHS“ (Schneider, Höhn, Schernbacher) im Programm der KaGe zu sehen und zu hören.
Für seine Verdienste um die Fastnacht in Franken wurde ihm im Jahre 1982 die höchste Auszeichnung des Fastnachtsverbandes, der „Till von Franken“ verliehen.
Bis zum heutigen Tag ist Günther Höhn als Textautor für eine Gesangsformation, die beim „Seenlandfasching“ auftritt, tätig.
Für uns Ellinger Karnevalisten ist er nach wie vor ein kompetenter und stets hilfsbereiter Ansprechpartner beim Entwerfen von Texten verschiedenster Art – und – zusammen mit seiner mittlerweile nicht mehr strohblonden Frau Bärbel – ein gern gesehener Gast unserer Veranstaltungen.
Lieber Günther – Du hast, auch in schwierigen Zeiten, deiner, unserer KaGe, deinen Stempel aufgedrückt und dein Publikum begeistert. Deine Handschrift war und ist unverkennbar.
Als Dank für deine großen Verdienste um den Ellinger Fasching, verleihe ich dir mit Stolz die höchste Auszeichnung der KaGe Ellingen:
Meine Damen und Herren:
Die Goldene Brennessel der Session 2003 (Ordensnummer 5) für unseren Ehren- und Alterspräsidenten Günther Höhn!