Ein närrisches Feuerwerk entzündet

GUNZENHAUSEN (mef) – Mit einem Feuerwerk an Fröhlichkeit begeisterte die Karnevalsgesellschaft Ellingen das Publikum bei ihrem Gastspiel in der Gunzenhäuser Stadthalle. Im 44. Jahr ihres Bestehens zogen die Aktiven des Vereins wieder an allen närrischen Registern.

„Gerhard Trautner hat politisch eine blütenweise Weste, das auf ihn zur Überwachung angesetzte Bond-Girl Gerda Müller hat nichts gefunden – hat er wohl all die Jahre nichts gearbeitet?“, witzelte das Büttenreden-Sextett „Max und Moritz“ über den Bürgermeister und Gastgeber. Dieser Kalauer kam allerdings erst gegen Ende des fünfstündigen Programms, bei dem die fast 140 Aktiven der „Öllinger Karnevalsgesellschaft“ neben Wortwitz und Gesangseinlagen bunte Masken, sportliche Leistung und tänzerisches Können zeigten.

 

Begonnen hatte der Ball in der voll besetzten Stadthalle mit dem gemeinsamen Einmarsch der Akteure, die in diesem Jahr vom Kinderprinzenpaar Chiara I. und Matthäus I. sowie von den Regenten Nadja I. und Sven I. angeführt werden. KaGe-Präsident Alexander Höhne hieß die Gäste willkommen und gab die Bühne frei.

 

Den Auftakt des spritzigen Programms machte die rotgekleidete Kindergarde mit ihren 18 tanzenden Mädchen. Der von Michaela Wagner trainierte Nachwuchs zeigte eine hervorragende tänzerische Leistung. Diese wurde nur noch von anschließend auftretenden Prinzengarde übertroffen, die ihren Marschtanz zu einem Fußball-WM-Medley vorstellte. Wobei dieser Tanz eine Premiere für die 23-jährige Claudia Hoffmann war, die aus der Garde heraus zu Beginn der Session das Training dieser Truppe übernommen hatte.

 

Mit dem Prinzenwalzer zu den Klängen der Showband „One & Six“ aus Störzelbach wurde die erste Tanzrunde eingeleitet, danach gehörte die Bühne den beiden Tanzmariechen Anna-Lena und Marie Schmidt. In der Jugendbütt erzählten Hannah Feuchtenberger, Claudia Wagner und Jessica Morgott ihre Erlebnisse, die sie beim Tanzkurs gemacht hatten – am Ende durften sie aber diesmal ihre Tanzpartner selbst aussuchen.

 

Einen wahren Augenschmaus bildeten die farbenfrohen Kostüme und Masken der Zebras, Giraffen, Paradiesvögel und Löwen beim Auftritt der Jugendschautanzgruppe. Der von der Tanzpädagogin Sarah Mayer unter der Assistenz von Siggi Stöbich eingeübte Tanz unter dem Motto „Der König der Löwen“ erhielt viel Applaus vom Publikum, das sich die erste Zugabe des Abends erklatschte.

 

„Ein weißer Schwan ziehet die Kahn“, so Präsident Höhn nach dem Frauenschautanz zum Thema „Die Fischerin vom Bodensee“. Hintergrund dieses Einwurfes war die Tatsache, dass die Fischerin von Yvonne Kahn dargestellt wurde, die zudem vor ihrer Hochzeit „Fischer“ geheißen hatte.

 

Seinen Abschluss fand das Programm mit der Büttenrede des Sextetts „Max und Moritz“. Die Aktiven nahmen alle Ereignisse des vergangenen Jahres auf die Schippe, wobei die Fußball-Weltmeisterschaft und das Geschehen drumherum eine große Rolle spielten. Aber auch die aktuelle Politik mit Gerhard Schröder als Gazprom-Manager (dargestellt von Alexander Höhn), der Kriminaltango im schwarzen Bayern mit Gammel-Schnappauf und Stammel-Stoiber bis zur lokalen Ebene wurden durch den Kakao gezogen. Landtagsabgeordneter Gerhard Wägemann wurde von Alexander Gun beim Walken um den Brombachsee parodiert, und auch die SPD im Landkreis bekam ihr Fett weg: Wenn hier ein Mitglied austrete, sinke die Mitgliederzahl um ein Drittel, lautete die närrische These. Die Frage, was Landrat Georg Rosenbauer außer „atmen“ leisten würde, blieb unbeantwortet im Raume stehen.

 

Zwischen den Auftritten der Aktiven der Karnevalsgesellschaft verteilte das Prinzenpaar Nadja I. und Sven I. Sessionsorden an Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. Im Anschluss an das Programm lud die Kapelle die Anwesenden noch einige Stunden zum Tanz ein.

 

Quelle: Altmühl Bote