Schnell medizinische Hilfe geleistet

GUNZENHAUSEN (dre) – Beim gut besuchten Gastspiel der Karnevalsgesellschaft Ellingen in der Gunzenhäuser Stadthalle ist es zu einem Zwischenfall gekommen, der auch dank des vor Ort vorhandenen Defibrillator-Geräts glimpflich ausging.

In der Nacht zum Sonntag stand nach Mitternacht der große Schautanz auf dem Programm. Während dieser Darbietung brach eine der Beteiligten, eine 19-Jährige, zusammen und musste von der Bühne getragen werden. Es stellte sich bald heraus, dass es sich nicht um eine Kreislaufschwäche handelte, wie sie zuweilen bei jungen Menschen unter großem Stress und bei großer Hitze vorkommen kann, sondern der gesundheitliche Zustand der jungen Frau sehr bedrohlich war.

Im Saal befand sich zufällig ein Arzt. Er leistete ebenso schnelle Hilfe wie die Faschingsprinzessin Nadja I., die im Beruf Intensivkrankenschwester ist. Es wurde Mund-zu-Mund-Beatmung erforderlich. Hallenmeister Hermann Wagner kam hinzu und setzte den Defibrillator ein, der bei Herzkammerflimmern entscheidende Dienste leisten kann. Mit vereinten Kräften konnte die 19-Jährige gerettet werden. Sie wurde ins Kreiskrankenhaus auf dem Reutberg gebracht. Die Besucher bekamen vom Ernst des Vorfalls nicht viel mit. Die Stimmung bei den Kage-Verantwortlichen war natürlich gedrückt. Die Abendveranstaltung klang mit Musik und Tanz, aber ohne weitere Livedarbietung aus.

Vom Krankenhaus kam gestern die Kunde ans Rathaus, dass es wirklich um Leben und Tod ging und es ohne Defibrillator vielleicht keine Hilfe gegeben hätte. Hauptamtsleiter Klaus Stephan von der Gunzenhäuser Stadtverwaltung äußerte sich erleichtert über das glückliche Ende.

Den Defibrillator in der Stadthalle stellte die Stadt im Mai 2006 in Betrieb. Seitdem steht er dort zur Verfügung und kann auch von der Feuerwehr für Übungen und sonstige Zwecke benutzt werden. Der Standort Stadthalle wurde gewählt, weil dort bei Veranstaltungen viele Menschen zusammenkommen. Das Geräte kostete inklusive Einweisung 2500 Euro.

Einen ersten Defibrillator hat die Stadt schon vor längerer Zeit für das Rathaus erworben. Damals wurden zehn Leute geschult, unter anderem Hausmeister Wagner. Nach Klaus Stephans Worten ist der Defibrillator konzipiert, um bei Herzkammerflimmern, nicht bei einem Herzinfarkt, per Elektroschock das Herz wieder zum Schlagen zu bringen. Das Gerät funktioniert mit Hilfe zweier Elektroden, die am Körper angebracht werden. Das Gerät prüft dann selbst, ob ein Elektroschock erforderlich ist. „Genau für eine Situation wie jetzt beim Ellinger Fasching haben wir die beiden Defibrillatoren angeschafft“, betonte der Hauptamtsleiter

 

Quelle: Altmühl Bote