WEISSENBURG (ste) – Wenn die KaGe Ellingen zum Karneval nach Weißenburg einlädt, dann kommen alle: Einmal mehr war der bunte Ball in der Karmeliterkirche ein Garant für Frohsinn und Geselligkeit. Rund dreihundert Gäste amüsierten sich bei dem bunten Programm, das erst eine Dreiviertelstunde nach Mitternacht offiziell endete.
Begonnen wurde die bunte Show pünktlich um 20.11 Uhr mit der Begrüßung durch den KaGe-Vorsitzenden Georg Morgott, der dann alle Aktiven auf die Bühne holte. Nach dem Einmarsch begrüßte Präsident Alexander Höhn alle Ehrengäste, die natürlich nicht vor Spott verschont wurden. «Schaut’s amal her, der Wägemann hat doch gscheit abgenommen, mindestens 41 Prozent», spielte Höhn auf die jüngste Umfrage zur CSU an. Und auch SPD-Stadtrat und Fraktionsvorsitzender Günter Kreißl bekam seinen Spitznamen weg. «Da sitzt er, der Wegfetzer von Weißenburg!» Namentlich wurden unter anderem SPD-Stadt- und Kreisrat Franz Luber, CSU-Stadträtin Maria Schneller, SPD-Ortsvorsitzender Gerhard Naß, die CSU-Stadträte Bernhard Amend, Mathias Meyer, Sonja Strunz und Klaus Drotziger und natürlich Landrat Franz Xaver Uhl sowie OB Jürgen Schröppel begrüßt. Gesundheitsamtsleiter Dr. Carl-Heinrich Hinterleitner hieß der KaGe-Präsident als «Mr. Schweinegrippe» willkommen und bat ihn gleich um eine Diagnose: «Schaun’s amal, ob ich scho rosa bin. A geringeltes Schwänzchen hab’ ich jedenfalls noch nicht.» Den CSU-Ortsvorsitzenden Wolfgang Freyberg begrüßte Höhn als «Saubaierischer Ostgote», der in Ellingen arbeitet und nur zum Schlafen nach Weißenburg fährt: «Was anderes kann man dort ja eh’ nicht machen.» Nach der Begrüßung durch das Kinderprinzenpaar Anja I. und Tim I. und dem Gedicht von Prinzessin Isabella I. und Prinz Reinhard I., das einiges über deren Hobbys verriet, durfte sich OB Schröppel im Anzapfen eines Bierfasses bewähren. Mit Unterstützung von Pleinfelds Bürgermeister Josef Miehling, Gerhard Wägemann und Günter Kreißl brauchte das Stadtoberhaupt dann acht Schläge. Beim Anstoßen mit Wägemann räumte Schröppel dann auch gleich die Verstimmungen wegen seiner Neujahrsansprache aus dem Weg: «Wir machen’s nicht mit der Friedenspfeife, sondern mit dem Friedensprost.» Stadtrat und FOS-Schulleiter Franz Luber war danach der erste, der aufs Tanzparkett drängte, wenngleich er natürlich mit dem nachfolgenden Tanzmariechenduo Marie Schmidt und Franziska Gebhardt nicht ganz mithalten konnte. Landrat Uhls Suche nach einem neuen Namen für den Landkreis wurde gleich danach just glücklich beendet: Gemeinsam mit Höhn kreierte er aus verschiedenen Stichworten die neue «Wort-Bild-Marke» für den Landkreis, der nach Wunsch der KaGe künftig nur noch «Ölling» heißt. Uhl erhob dagegen vehement Einspruch und holte Volkes Stimme ein: «Wer für Ölling ist, soll sitzen bleiben! Also, einstimmig abgelehnt.» Höhn kündigte im Gegenzug genauso schlagfertig an, notfalls einen harten Wahlkampf für «Ölling» zu machen und den Weißenburgern ihr Sigwart- und Schneider-Bier zu entziehen: «Dann werden wir euch schon noch umstimmen.» Einer der vielen Höhepunkte an diesem Abend war nach dem Jugendschautanz «Abenteuerland», der bereits bei der Inthronisation in Ellingen aufgeführt wurde, der Frauenschautanz «Verrückte Tierwelt», bei dem neben der tänzerischen Leistung (Trainerinnen Milana Sand, Ines Gesso) vor allem die tollen Tierkostüme (Renate Wagner, Margit Wild) und die Maske (Ursula Dormeyer) beeindruckten. Freche Jugendbütt Richtig lustig wurde es dann mit der Jugendbütt, in der Hannah Feuchtenberger, Claudia Wagner und Jessica Morgott über ihre Wellness-Erlebnisse berichteten und für den einen oder anderen auch gleich ein paar Gesundheitstipps mit im Gepäck hatten. So könnte Franz Luber eine «Mundwinkel-nach-oben-Wellness», Kreißl ein «Bauch-Beine-Po-Programm» und Karlgeorg «Yogi» König eine Yoga-Stunde gut gebrauchen. Gerhard Wägemann durfte sich gleich in der Praxis versuchen und die Yoga-Übung «Der Baum» vorführen, was für hämisches Gelächter im Publikum sorgte. Für OB Schröppel hatten sich die drei Damen dagegen Liegestützen ausgedacht – in der «Weichei-Variante» auf Bierdeckeln. Für die Anstrengung wurde das Stadtoberhaupt mit einer Gurkengesichtsmaske belohnt. Nach dem beeindruckenden und temporeichen Schautanz «Hairspray» sorgten die Elferräte noch einmal mit den «Klischees des Männerballetts» für Gelächter im Saal. Den fulminanten Schlusspunkt an diesem unterhaltsamen und kurzweiligen Abend dürfte jedoch zweifelsohne Landrat Uhl gesetzt haben: Mit einer Afro-Perücke auf dem Kopf thronte der Landkreis-Chef auf den Schultern zweier KaGe-ler und winkte beglückt ins Publikum. Da wurden die anderen perückentragenden Stadträte Naß, Meyer und MdL Wägemann nebst Pleinfelds Bürgermeister Miehling quasi zum Bodenpersonal degradiert. Ein dreifaches «Ölling Helau» für so viel Frohsinn!
Bericht im Weißenburger Tagblatt vom 18.01.2010