Altmühlbote vom 28.01.2008 (Manfred Fritsche)
GUNZENHAUSEN (mef) – „Der Gerhard Trautner schaut so gut aus, als ob er die letzten zwölf Jahre nichts gearbeitet hat, der könnte ruhig noch eine Periode dranhängen.“ So spöttelte Sitzungspräsident Alexander Höhn, der am Samstagabend in der Stadthalle in Gunzenhausen durch das bunte Programm der KaGe Ellingen führte. Die rund 600 Gäste sahen dazu ein buntes Programm von verschiedenen Tanzgruppen auf hohem Niveau mit herrlichen Kostümen.
Pünktlich um 20 Uhr und 11 Minuten begrüßte der Vorstand der Ellinger Karnevalsgesellschaft Georg Morgott die närrischen Besucher. Alexander Höhn hob einige von ihnen wie die Bürgermeister Gerhard Trautner, Josef Miehling aus Pleinfeld, Peter Krauß aus Pappenheim sowie die Vizepräsidentin der Industrie- und Handelskammer Erika Gruber namentlich hervor, um dann die über 140 Aktiven der Ellinger Narrenzunft vorzustellen.
Der Einzug begann mit den Garden, den Schautanzgruppen und nicht zuletzt mit dem Hofstaat mit den Regenten Elena II. und Lukas I. als Kinderprinzenpaar sowie Ursula I. und Lothar I. als Tollitäten der Session 2008. Auch diese hießen die Zuschauer willkommen und empfahlen ihnen den Genuss der Narrenzeit mit den Worten: „Der Fasching ist in diesem Jahr sehr kurz, nicht länger als ein Fliegen-….leben“.
Den Reigen der Darbietungen eröffnete der Gardenachwuchs des Vereins mit dem Tanz „Capriccio Russol“, wobei die Bühne nur für 14 Gardistinnen reichte. Immerhin kann der Karnevalsverein in der von Andrea Stretz trainierten Nachwuchsgruppe auf 32 Mädchen zurückgreifen, die alle auftreten und später in die Prinzengarde aufrücken möchten. Diese zeigte in ihren von Vroni Kattinger geschneiderten blauen Kostümen einen Marschtanz nach einem Medley von Fernsehmelodien, den Claudia Hofmann und Marina Hitschfel einstudiert hatten.
Kleidungsmäßig einheitlich präsentierte sich in diesem Jahr der Jugendschautanz. Fast 40 Pinguine bevölkerten die Bühne und gestalteten ihren Auftritt nach dem Animationsfilm „Happy Feet“, in dem der von Michel Böhm dargestellte Kaiserpinguin Mumble zwar nicht singen kann, aber als Stepp- und Breaktänzer für seine akrobatischen Einlagen auf der Bühne vom Publikum Szenenapplaus bekam.
Die Jugendbütt mit Hannah Feuchtenberger, Claudia Wagner und Jessica Morgott kam mit ihren Freizeitproblemen auf dem Dorf bei den Gästen ebenso gut an wie die von Milena Sand trainierte Frauenschautanzgruppe, die Szenen aus der Fußgängerzone darstellte.
„Einer tritt ab, und fünf wollen’s werden – dabei kennt die keine Sau.“ – Lokalkolorit zum Gunzenhäuser Kommunalwahlkampf in der Büttenrede von KaGe-Präsident Alexander Höhn brachte die Gäste in der Stadthalle zum Lachen. Besonders zog der auch als Kabarettist auftretende Höhn über die für die FDP antretende Sigrid Niesta-Weiser her, die „Leuthäuser-Schnarrenberger“ aus Gunzenhausen. Ansonsten fanden wichtige Themen wie die Ausblendung der Rede des Clubtrainers Hans Meyer durch den Bayerischen Rundfunk am Tag nach dem Pokalsieg, der Drang von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble nach immer mehr Bürgerdaten sowie die Unauffälligkeit der Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Rede Erwähnung.
Am Ende der bunten Schau konkurrierten zwei Tanznummern – das von der Schautanzgruppe unter der Trainerin Kathi Magg einstudierte Musical „Drei Musketiere“ mit dem Elferratstanz „Über und unter dem Meer“, den Monika und Rebecca Weck ausgedacht hatten. Kostümmäßig standen sich die Auftritte in keinster Weise nach, waren doch in den beiden Nummern wie in all den Jahren zuvor bunte und aufwendig gestaltete Kostüme der Blickfang. Dennoch: Durch die Ungezwungenheit ihrer eigenen Darstellung konnten die Elferräte als Fische verkleidet und unter der Herrschaft von Neptun Georg Morgott mehr Applaus und Zugabe-Rufe beim Publikum einheimsen.
Die musikalische Umrahmung bildete diesmal die Tanzkapelle „Weekend“ aus dem Raum Günzburg, und wie in jedem Jahr wurden zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft auf die Bühne geholt, um mit dem Jahresorden der Karnevalsgesellschaft Ellingen ausgezeichnet zu werden.