Edeltraud Stadler debütierte als Jazz-Sängerin

„Schwarz-Weiß-Ball“ der Ellinger Karnevalsgesellschaft einmal mehr ein optischer und akustischer Genuss

HILPOLTSTEIN — „Hip-hip-helau“ tönte es lautstark beim „Schwarz-Weiß-Ball“ der Karnevalsgesellschaft (KaGe) Ellingen durch die Hilpoltsteiner Stadthalle. Das war gleichzeitig Ausdruck einer rundum gelungenen Faschingspräsentation, zu der die Ellinger Narrenschar um Vorsitzenden Joachim Ihrke und Elferratspräsident Alexander Höhn eine gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegene Besucherzahl in der prächtig geschmückten Halle begrüßen konnte.

Hilpoltsteins 2. Bürgermeisterin Edeltraud Stadler hatte schon im Vorfeld in höchsten Tönen vom Ellinger Gastspiel des vergangenen Jahres geschwärmt. Und Recht hatte sie, denn der aus dem benachbarten Landkreis importierte Faschingsrummel mit zahlreichen Show-Elementen, einem kunterbunten Programm und reichlich Gesellschaftstanz entpuppte sich auch diesmal als karnevalistisches Glanzlicht.

Zumal Edeltraud Stadler selbst mit einem Soloauftritt als „Jazz-Sängerin“ zum guten Ablauf beizutragen wusste. Gekonnt und ohne Lampenfieber sang sie einen selbst verfassten Text zu einer bekannten Pop-Melodie. Mit „Wenn der Fasching kommt, bleib ich nicht gern zu Haus, denn der Ellinger Ball lockt die Menschen hinaus“ outete sie sich erneut als Freundin des närrischen Geschehens.

Begrüßung in Gedichtform

Fast 100 Akteure brachte die KaGe Ellingen auf die als Bühne dienende Tanzfläche. Bei der vom Sitzungspräsidenten Alexander Höhn — Gymnasiallehrer mit toller Veranlagung zum „Show-Man“ — immer wieder angeheizten „Hip-helau-Stimmung“ im Saal — „obwohl wir im Fasching sind, darf man auch fröhlich sein“ — präsentierten sich alle Mitwirkenden in prächtiger Spiellaune. Schon die Begrüßung in Gedichtform durch „Till“ Elke Schwing und „Kindertill“ Hannah Feuchtenberger mit dem folgenden musikalischen Entrée durch Höhn brachte Stimmung in die Halle. Selbst das Prinzenpaar Alexandra und Christoph sowie die Kindertollitäten Lucia und Valentin stellten sich singenderweise vor.

Die 15-köpfige Kindergarde (Einstudierung Petra Petscher, Kostüme Renate Wagner), mit einer Fünfjährigen als Nesthäkchen zeigte einen klassischen Marschtanz, gefolgt von der Prinzengarde, deren artistischer Gardetanz, einstudiert von Katharina Magg, in Kostümen von Vroni Kattinger, gutes Leistungsniveau aufwies.

So richtig lustig wurde es, als die aus 36 Jungen und Mädchen bestehende Jugendschautanzgruppe über die Hallenbretter wirbelte. „Was ich einmal werden will“ — diesen Schulaufsatz interpretierten die Jugendlichen in tänzerischer Form. Auch der Auftritt der jetzigen, früheren und ganz früheren „Elferratsfrauen“ als tanzende „Süße Früchtchen“ unter Renate Hönning erwies sich als närrischer Augenschmaus.

Die „Jung-Büttenredner“ Hannah Feuchtenberger und Claudia Wagner spielten einen Sketch von Petra Ihrke „Die Welt der Eltern aus der Sicht der Kinder“ und zeigten dabei ein erstaunliches komödiantisches Talent. Armin Fischer und Stefan Zeiner wandelten als Mallorca-Urlauberinnen Wilma und Luise auf den Spuren von Rassau und Heißmann und zeigten dabei, dass auch Amateure gute Komiker sein können.

„Mamma Mia“

Seit Jahren bietet die Schautanztruppe um Michaela Hartmann das optische und tänzerische „Highlight“ der Ellinger Show. Diesmal ließ das Ensemble in Anlehnung an das Abba-Musical „Mamma Mia“ die fetzigen Siebziger aufleben. Schon im Vorfeld der Auftritte waren die Ellinger aktiv, mussten sie doch ihre Sprechtexte im Studio vorfertigen, während die Songs teilweise durch das Wolframs-Eschenbacher Duo Hofbauer eingespielt worden waren.

Den passenden närrischen Abschluss bildete der Schautanz der Elferräte, die unter der Regie von Monika Weck als „Superhelden“ vom grünen Hulk über Miss Marple bis zum Ironman die Bühne bevölkerten.

Kostüme von Margit Wild

Insgesamt eine tolle Veranstaltung, bei der noch das Ellinger Faschings-Urgestein Margit Wild hervorgehoben werden muss. Seit Jahren — wie auch in dieser Session — fertigt sie die aufwendigen Kostüme zum Schautanz, aber auch die Festbekleidung anderer Ellinger Gruppierungen. Dass sie auch selbst noch beim Frauentanz als Früchtchen mitmischte, passte ins Bild.

Natürlich wurde in den Show-Pausen und nach dem „Mitternachtsfinale“ auch kräftig das Tanzbein geschwungen. Dafür sorgte das putzmuntere Sextett „ Blitzlicht“.

 

Quelle: HZ