Der Buddha und die Mafiosi – Ellinger KaGe feierte Inthronisation

Weißenburger Tagblatt vom 17.01.2011 (Bilder und Bericht: Robert Renner)

2011_Inthro_Frauentanz_ClaudiEllingen „Hopp etz, Höhn, kommt alle rein.“ Georg Morgott, Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft (KaGe) Ellingen konnte es während seiner Begrüßung zur 48. Inthronisation offensichtlich gar nicht mehr erwarten, in die Faschingssession 2011 zu starten. Und so forderte er Präsident Alexander Höhn und die rund 120 Aktiven auf, in die Schulturnhalle einzuziehen.

Und das taten sie dann auch unter kräftigen „Ölling helau“-Rufen. „G’steckt vull, wie die Ellinger sagen“, war der Festsaal, freute sich Höhn, der den Abend gekonnt moderierte. Zum Neujahrsempfang seien wegen des Blitzeises am Dreikönigstag nicht so viele gekommen, stellte der Präsident fest, um augenzwinkernd Bürgermeister Walter Hasl zu fragen, ob er da nicht etwas neidisch sei. Der konterte wenig später bei der Schlüsselübergabe ans Prinzenpaar: „Beim Neujahrsempfang sind die Leute vorher schon hingefallen, . . .“ Die Stimmung war also bestens im Saal und dazu trugen auch das Kinderprinzenpaar Julie I. und Tom I. sowie das Prinzenpaar Manuela I. und Alexander I. mit ihren Vorstellungen bei. Der diesjährige Narrenregent nennt sich angesichts seines Familiennamens „Herzog von Absberg und Prinz von Ellingen“. Seine Angetraute hingegen berichtete reimend, wie sie zueinander gefunden hatten. Bekanntlich stammt das Prinzenpaar aus der Absberger Bäckerei Herzog. „Seit 20 Jahren arbeite sie schon bei der „Absberger Brezen-Mafia“. Irgendwann sei ihr der Juniorchef „nachg’stieg’n“. Dann habe sie sich „a bisserl an ihm g’rieb’n“. Er sei dann „blieb’n“ und „net ums Verreck’n wieder abzuschreck’n“. Da durfte Alexander I. nicht nachstehen und machte deutlich, wer zu Hause das Sagen hat. Seine Frau habe „Haus, Hof, Felder und drei Pferd’, da bin ich net viel wert“: Dem lachenden Publikum und allen KaGe-Aktiven empfahl das Prinzenpaar hernach: „Lasst raus die Sau, Ölling helau“. Rathausschlüssel übergeben Das ließ sich das Narrenvolk nicht zweimal sagen. Zunächst tanzte die Kindergarde mit viel Enthusiasmus zu einem „Irish Medley“. Einstudiert hatten den Auftritt mit den jüngsten Aktiven Andrea Stretz und Anna-Lena Schmidt. Es folgte die Schlüs­selübergabe von Walter Hasl an das Prinzenpaar. Der Bürgermeister verriet den Tollitäten dabei ein paar Episoden von Stadträten aus dem vergangenen Jahr, damit sich die neuen Rat­hausherrscher schon einmal auf die Ratsherren einstellen können. Nicht weniger amüsant die Inthronisationsrede des Prinzenpaares: Es hatte sich ein Programm für das im Stadtentwicklungsprozess gewünschte Bürgerhaus überlegt. Unter anderem soll eine Sightseeingtour zur Gruft des Landkomturs Hornstein angeboten werden. Jeder, der „gleich oder schlechter ausschaut, als der Freyberg, äh der Freiherr“, werde gleich dort ­gelassen, brachte Prinz Alexander den KaGe-Vizehofmarschall zum Spaß der Narrenschar ins Spiel. Dann waren es genug der Worte. ­Zunächst zeigten die 13 Mädels der Prinzengarde, trainiert von Claudia Hofmann und Marina Hitschfel, zu Grand-Prix-Titeln, ihr Können, hernach wirbelte Tanzmariechen Fran­ziska Gebhardt über die Bühne. Zweimal pro Woche trainiert die Zehnjährige unter Anleitung von Nadja Grossmann, Regina Berthold und Eva Sand. Genauso sehenswert ist der Jugendschautanz unter dem Titel „Tarzan“. Die anrührende Dschungelgeschichte wurde mit den Jugendlichen von And­rea Riedl, Alice und Kerstin Rengert einstudiert. Für den Frauenschautanz, der unter dem Titel „It’s a man’s world“ das ­vermeintlich starke Geschlecht auf die Schippe nimmt, zeichnet hingegen Ines Gesso verantwortlich. Viel Lokalkolorit brachten die beiden Quadratratsch’n Sim (Feuchtenberger) und Annette (Sand) bei ihrem Plausch auf der Friedhofsbank ins Spiel. Unter anderem wussten sie von einer Ellingerin zu berichten, die voller Stolz einer Damenrunde ihr neues Auto vorführen wollte und sich anbot, alle heimzufahren. Nur gelang es ihr nicht, die Vordersitze für den Einstieg zur Rückbank umzuklappen. Zu Hause klärte sie ihr Mann auf: „Frau, Du hast einen Viertürer.“ Vor dem großen Finale mit allen ­Aktiven waren2011_Inthro_Buddha_Guni die beiden optischen Höhepunkte des Abends zu erleben. Die Schautanzgruppe zeigte schwungvoll, gekonnt und in herrlichen Kos­tümen Szenen aus dem Film „Moulin Rouge“. Einstudiert wurde der Tanz unter Leitung von Kathi Magg, Katharina Schneider und Siggi Stöbich jun. Für den unterhaltsamen Tanz der Elferräte mit dem Titel „Fernost“ zeichneten hingegen Monika Weck und Rebecca Kunzelmann verantwortlich. Alles in allem also ein rundum ­gelungener Abend, bei dem Ordensverleihungen natürlich ebenso wenig fehlen durften wie Tanzrunden. Bis in die frühen Sonntagmorgenstunden hinein spielte die Band „K7“ noch auf, und auch an der Bar wurde ausgiebig gefeiert.

(Autor: Robert Renner)