„Sie waren ein phantastisches Publikum. Wir kommen wieder, es war ein fulminanter Abend. Danke Pleinfeld!“

„Sie waren ein phantastisches Publikum. Wir kommen wieder, es war ein fulminanter Abend. Danke Pleinfeld!“, verabschiedete der KaGe-Präsident Alexander die 460 Gäste in der vollbesetzten Brombachhalle. Wenige Minuten zuvor entführten die Elferräte das Publikum nach „Fernost“. „Grazile“ Geishas, unkonventionelle Reisbauern, stolze Samurais und ein urkomischer Buddha zeigten ihr „tänzerisches Können“ und rissen die Gäste am Ende des fünfstündigen Programms zu wahren Beifallsstürmen hin. Dass gleich zu Anfang der Funke übersprang ist vielleicht auch dem Umstand geschuldet, dass die beiden Prinzenpaare der KaGe aus der Pleinfelder Ecke stammen.

„Ich bin Herzog von Absberg und Prinz von Ellingen“, klärte Prinz Alexander I. das Publikum zu Beginn auf. Seine Prinzessin und Frau Manuela I. und er stammen aus Ottmansberg, wie sie in ihrem Begrüßungsgedicht wissen ließen. Auch Kinderprinz Tom I. bestritt quasi ein Heimspiel, er wohnt in Ramsberg. Seine Prinzessin Julie I., eine Pleinfelderin, musste krankheitsbedingt zu Hause bleiben und wurde kurzerhand von Toms Mutter, Carmen Treiber, „ersetzt“. Zu Freude des Publikums übernahm die ehemalige Prinzessin aus der Session 2003 den Part der Kinderprinzessin und trug souverän an der Seite ihres Sohnes und kindergarde Goetter TarzanKinderprinzen Tom I. das Gedicht vor. Die 12 Mädchen der Kindergarde unter der Leitung von Andrea Stretz ließen ihr Können aufblitzen und legten einen flotten Marschtanz aufs Parkett. Ein weiterer Hingucker war der flotte und elegante Tanz der Prinzengarde, welcher von Claudia Hofmann und Marina Hitschfel einstudiert wurde. Bewundernde Blicke und tosenden Applaus erhielt das Tanzmariechen Franziska Gebhardt. Die 11-jährige Gymnasiastin zeigte das gesamte Repertoire eines anspruchsvollen Mariechentanzes: Bogengänge, Saltis und mehrere eingesprungene Spagate. Den krönenden Abschluss des Nachwuchsprogramms bildete der Jugendschautanz „Tarzan“. Den 26 Jugendlichen um die Trainerinnen Alice und Kerstin Rengert ist es einmal mehr gelungen, eine bekannte Geschichte sehr authentisch und gefühlvoll in Szene zu setzen. Authentisch, weil aus dem Leben gegriffen, waren auch die beiden Büttenrednerinnen Claudia Wagner und Hannah Feuchtenberger. Die beiden jungen Damen studieren gerade in Regensburg und einige ihrer Erfahrungen als Erstsemester gaben sie zur Belustigung der Gäste preis. „Wenn du einen Adonis abbekommen willst, einen gut gebauten Kerl, dann musst Sport studieren. Da fangen die Vorlesungen auch erst am Nachmittag an und Montag und Freitag ist frei“, so Hannah Feuchtenberger. „Wer nichts wird, wird Wirt und wer gar nichts wird Betriebswirt“, lästerte Claudia Wagner. Der 1. Bürgermeister der Gemeinde Pleinfeld Josef Miehling als Gast der Veranstaltung bekam von dem Büttenquartett Klaus Wagner, Wolfgang Freyberg, Ursula Dormeyer und Alexander Gun einige gut aber nicht wirklich ernst gemeinte Ratschläge erteilt. Die Protagonisten schlüpften in die Rolle der griechischen Götter Thor, Bacchus und Venus, Freyberg trat als Götterbote Hermes in Erscheinung. Miehling, dessen „MiePotenz“ (Miehlings-Popularitäts-Tendenz) in den vergangenen Jahren erheblich abgenommen hat, wendet sich in einen Brief an die Götter und bittet diese um Rat. „Ich werde immer unbeliebter, obwohl ich doch gar nichts mache – rein gar nichts. Und wenn ich was mache, dann sind alle gegen mich, wie beim Abholzen der Bäume am Einsiedel“, liest Götterbote Hermes vor. Der Rat der Götter ließ nicht lange auf sich warten. Venus rät dem gebeutelten Bürgermeister zum Kauf neuer Fichten in der Ellinger Baumschule König. „Aufforsten, Herr Bürgermeister, das steigert die Sympathiewerte“, so Venus Ursula Dormeyer. Thor alias Klaus Wagner rät zusätzlich: „Nehmen sie den Bart ab, schlüpfen sie in die Rolle des Pleinfelder Christkinds und frohlocken sie, dann haben sie wieder alle lieb – zumindest an Weihnachten.“ „Zur Buße müssen sie den nächsten Seenlandmarathon unter 12 Stunden und ohne Brotzeit und Bier absolvieren. Das reinigt Körper, Seele und Geist, Herr Bürgermeister“, rät Bacchus. Bürgermeister Miehling nahm die göttlichen Ratschläge mit Humor zur Kenntnis und zollte den vier „göttlichen Beratern“ ebenso wie die Gäste in der Halle den verdienten Applaus. Einen Grund vor den Ellinger Narren Angst zu haben, gab es auch nicht, denn eine 11-köpfige Abordnung der „Pleinfelder Hummeln“ bewachte den Bürgermeister. Der 1. Vorsitzende Horst Olbrich und Susanne Ballack stellten sich in einem Kurzinterview den Fragen des KaGe-Präsidenten Alexander Höhn. So seien die Holzmasken, „Hörnerbock“ und „Hummel“, in Handarbeit geschnitzt. Das mittlerweile gut etablierte „Pleinfelder Hummelremmidemmi“ gehe am Sonntag, den 20. Februar in die 12. Auflage und der 150 Mitglieder zählende Brauchtumsgruppe werde am Faschingszug in Ellingen einmal mehr zu Gast sein. Nachdem die mit Peitschen bewaffneten „Pleinfelder Hummeln“ die Bühne verlassen hatten, war diese frei für den Tanz der Ratsfrauen. Sie entführten das Publikum in die Klischees einer reinen Männerwelt. Ihr Tanz unter dem Motto „It’s am man’s world“ verarbeitete stilecht Fußballfans, Mafiosi und Machos. Absoluter Höhepunkt eines facettenreichen und unterhaltsamen Programms war erneut der Auftritt des Schautanzes. Die Gruppe um Trainerin Kathi Magg zeigte Ausschnitte aus dem Kultfilm „Moulin Rouge“. Welthits von Queen bis Sting, beeindruckende Tanzszenen von lasziv bis melancholisch, aufwendige Kostüme und Perücken sowie eine vier Meter hohe rote Windmühle als Bühnenrequisite ließen den Zuschauer ins Paris des Jahres 1900 blicken. Die 460 Gäste dankten mit lang anhaltendem Applaus und wurden mit einer Zugabe belohnt. Ihre Premiere in Pleinfeld haben die Aktiven der KaGe Ellingen um den 1. Vorsitzenden Georg Morgott mit großer Bravour bestanden. Die Showband „Blitzlicht“ unter der Leitung von Fritz Fickel spielte noch bis in die frühen Morgenstunden auf und es wurde bei bester Stimmung gefeiert und getanzt.

(Bericht: Alexander Höhn, Bilder: Jürgen „Öli“ Ellinger)