Höhn bekam hohen Faschingsorden

Weißenburger Tagblatt vom 13.01.2009 (Katja Kölbl)

WEISSENBURG – Bei der Inthronisation der Karnevalsgesellschaft (KaGe) Ellingen wurde Präsident Alexander Höhn mit der höchsten Auszeichnung des Fastnachtsverbandes Franken geehrt: Er bekam den «Till von Franken» verliehen.

Mit trockener Bürokratie haben die Öllinger Karnevalisten eigentlich nichts am Hut. Nur bei Ämtern und Orden machen sie eine Ausnahme. Deswegen wurde der Bezirkspräsident des Fastnachtsverbandes Franken (FVF) Mittelfranken, Peter Neubauer, bei der Inthronisation in Ellingen mit großer Begeisterung empfangen: erst recht deshalb, weil er drei wichtige Auszeichnungen im Gepäck hatte.

 

Die höchste Auszeichnung des Fastnachtsverbandes wurde KaGe-Präsident Alexander Höhn verliehen. Völlig perplex nahm er den «Till von Franken» aus den Händen Neubauers entgegen. Die knapp 300 Zuschauer verfolgten amüsiert, wie Höhn auf der Bühne langsam aber sicher die Fassung verlor. Als er merkte, dass der Bezirkspräsident bei seiner Rede vom Manuskript abwich, versuchte er noch, Neubauer wispernd zu korrigieren. Doch der ließ sich nicht beirren und las weiter seine Verse vor. Als Höhn endlich begriff, dass die Rede von ihm selbst ist, war er – der Wortgewandte – sprachlos.

 

Der begeisterte Karnevalist begann seine Laufbahn bei der KaGe 1989 als Schautänzer. Weil ihm der Rhythmus nicht wirklich im Blut lag, verlegte er seinen Schwerpunkt schließlich aufs Wort: Er schrieb fortan Lieder, Texte, hielt Büttenreden und engagierte sich als Jugendbeauftragter für die Vereinsjugend. Dank seiner «lockeren Goschen» (Neubauer) wurde er 2001 zum Vizepräsidenten auserkoren und 2002 zum Präsidenten gewählt. Seitdem bereichert der 38-Jährige die KaGe mit Mut, Einsatz und immer neuen Ideen. Seit 2003 pflegt er im FVF Mittelfranken als Beirat das Brauchtum seiner Heimat. 2005 folgte der bisherige Höhepunkt seiner Faschingskarriere: Der Gymnasiallehrer trat bei der «Närrischen Weinprobe» im Dritten Programm des Bayerischen Rundfunks auf. Für sein Engagement wurde Höhn nun mit dem «Till von Franken» ausgezeichnet.

 

Der Jahresorden der Session 2009 ging an Detlev Beckler. Er gehört seit 1995 dem Elferrat an und hilft Jahr für Jahr beim Bühnenbau mit. Einen Verdienstorden hat sich Günter Beckler verdient. Er sitzt und tanzt seit 1992 im Elferrat: «Zierlich, wie eine Barbie-Puppe tanzte er einst in der Schautanzgruppe», witzelte Neubauer in seiner Würdigung. Der Schreiner mit dem Spitznamen «Gübe» baut für die KaGe Kulissen, koordiniert den Ellinger Faschingszug und schreibt in der Öllinger Faschingszeitung Brennnessel mit.

 

Als Letzte im Bunde bekam auch Alice Rengert einen Jahresorden umgehängt. Die junge Frau trainiert seit 2008 die Jugendschautanzgruppe und begann ihre Karriere schon im zarten Alter von sechs Jahren in der Kindergarde.

 

Katja Kölbl